Lies selbst: 
Für Berechtigte, hier: http://digipaper.rheinpfalz.de/digiPaper/servlet/pictureservlet.pdf?picture=56387872&;contenttype=pdf
oder hier: http://www.rheinpfalz.de/cgi-bin/cms2/cms.pl?cmd=showMsg&;tpl=rhpMsg_thickbox.html&path=/rhp/lokal/lan/ger&id=RON_1363352417615
Der Zerfall gehört zur Kunst, wie das Erschaffen. Ein vorgezogener Abschied war es also eigentlich nur. Eine Skulptur aus Polyester ist halt kein gebrannter Tonteller, der zweitausend Jahre locker mal wegstecken wird.

Es stellt sich eigentlich nur die Frage: Wie hätte man diesen rohen Akt des Abschiedes besser vermarkten können?
Immerhin handelte es sich bei der Kunstsache um ein Objekt im Wert eines Oberklassewagens. Wie wunderbar hätte sich diese Aktion der Zerstörung publikumswirksam inszenieren lassen. Ein Happening mit der Destruktivität im Mittelpunkt?
Bedeutender noch, als die Einweihungsfeier zur Eröffnung in den Siebzigern?
Februar 2009: In der Arbeit "Territorial Pissings", die wie das Dokument einer Überwachungskamera anmutet, steigert sich ein vermummter Mann in der Stockholmer U-Bahn in einen erschreckenden Vandalismus-Wahn. Am Ende bleiben auch die Scheiben nicht heile und der Künstler, der sich NUG nennt, erhält damit seinen Abschluss an Stockholms bedeutender Konstfack-Universität.
März 2013: Was hat sich die Architektin bei ihrer Blitzaktion nur gedacht? Hat sie keinen Sinn für publikumswirksame Aktionen? Das Publikum (der Steuerzahler) möchte gerne was haben von seinem Geld, bitte schön. Auf Youtube hätte man locker die 100.000 Klicks erreichen können, wenn sich die Handwerker etwas kooperativer gezeigt hätten.
Jetzt ist es verhunzt, für immer und ewig und alle Zeiten. Nichtmal eine vorzeigbare Fotografie wurde gemacht. Kein Bildband und kein Aktionsvideo werden der Nachwelt zeigen: „Das war unser ganzer Stolz“. Alles verpennt, aus und vorbei.
Mensch, es waren doch keine Asbestplatten, die ein solches Vorgehen gerechtfertigt hätten.
Wer hat eigentlich den Schaden?
Kunst am Bau im Kindergarten, welche tiefere Bedeutung hat das? Wissen die Rotzlöffel den Wert eines signierten K.-H. Deutsch überhaupt zu schätzen? Hat nicht schonmal einer vorlaut gefragt, warum man da nicht mit dem Filzstift drauf malen darf? Wäre gar eine handmalfarben geschmierte Mickey Maus an der Wand nicht cooler gewesen? Oder besser gleich eine Diddelmaus? Die hätte zu dem Heizkörper bestimmt toll gepasst!
Ja, über Kunst lässt sich trefflich streiten, eines aber bleibt: Der Künstler wirkt zurecht verstört, mancher Bürger fühlt sich betrogen, mich macht es einfach nur zornig und andere werden niemals etwas davon mitbekommen, weder was ihnen verloren ging, noch was ihr Recht auf Kunst und Freiheit eigentlich wiegt. 
Jetzt ist die Wand wieder frei, es lebe der Pinsel! Was soll denn die ganze Aufregung?
Der Künstler weilt noch unter uns und keine Frage, besser als je zuvor macht er seine Arbeit.
„Auf ein neues, Herr Deutsch?“
Darf man sich das so einfach machen? Oder besser: Darf man so einen heimtückisch geplanten Akt einfach durchgehen lassen?
Wer zahlt überhaupt die Zeche? Gibt es eine Versicherungsklausel im Vertrag mit dem Architekten, die bei Dummheit und Ignoranz eintritt?

Wieder kann man nur feststellen, das Motto: „Schnell vollendete Tatsachen schaffen“ ist auch im Jahr 2013 in Politik und Wirtschaft bestimmend. Was weg ist, ist weg.